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Die Geschichte unserer Kita

Ältester Kindergarten Ostfrieslands

Die Kindertagesstätte Loga blickt auf 125 Jahre Bestehen und damit Beständigkeit zurück. Es ist sehr komplex, was sich innerhalb eines Jahrhunderts alles verändert hat. Aus diesem Grund soll an dieser Stelle eine kurze Zusammenfassung aus der Geschichte der Kindertagesstätte Loga folgen.

 Am 13. Oktober 1895 veröffentlichte die Ems- und Leda-Zeitung folgenden Artikel:
 *Loga. In unserem Orte wird ab 14. d. M. eine Warteschule für kleine Kinder eröffnet werden. Das hübsche neuerbaute Haus eignet sich in seiner isolierten und gesunden Lage so recht zu einem Kindergarten. Die Leitung der Schule liegt in den Händen einer bewährten Kindergärtnerin; sie verdankt ihre Entstehung dem wohltätigen Sinn und Wirken der Gräfin v. Wedel-Philippsburg in unserer Ortsgemeinde.
Der großzügigen und weitsichtigen Entscheidung von Julia Gräfin von Wedel und ihrem Ehemann Majoratsherr Dr. Georg Erhard Graf von Wedel verdanken wir diese Institution, die seit Generationen geschätzt und geliebt wird.

Die Warteschule Loga wurde in der Regel von vierzig bis fünfzig Kindern besucht, welche von einer Leiterin betreut wurden. Die Kinder kamen aus allen Schichten der Bevölkerung. 

In der Zeit, in welcher die Industrialisierung in Deutschland voll im Gange war und damit einhergehend große soziale Reformen, wurde durch die Gründung der Warteschule ein Zeichen gesetzt und diese „soziale Errungenschaft“ wurde allgemein sehr begrüßt.
Die Gründerin der Warteschule zeigte Weitblick und soziales Verantwortungsbewusstsein. Ihre soziale Aufgeschlossenheit und das glaubwürdige Eintreten der Gräfin für bedürftige und notleidende Menschen gründete in einem gefestigten Glauben und der Vermittlung menschlicher Wärme und Geborgenheit.

In dem langen Bestehen der Kindertagesstätte Loga wechselte die Trägerschaft mehrfach. Im Jahre 1931, verstarb der Ehemann Dr. Georg Erhard Graf von Wedel, der die finanziellen Verpflichtungen der Warteschule gerne übernommen hatte. 
1932 übernahm der Näh- und Pflegeverein Loga die Trägerschaft der Warteschule. Deren Vorsitz hatte die Schwiegertochter der Gründerin. 
1933 löste sich dieser Näh- und Pflegeverein auf. Als neuer Träger trat die Pflegestation Loga-Logabirum auf, welche den beiden lutherischen Gemeinden und der reformierten Kirche Loga unterstellt war. 
Anlässlich einer behördlichen Besichtigung 1940 wird die Warteschule als „Privat-Kindergarten“ bezeichnet, dessen Träger die Kirchengemeinde Loga war. 
1945 wurde das Kuratorium für den Kindergarten Loga gegründet. Ihm gehörten die Vertreter beider Logaer Kirchengemeinden sowie weitere gewählte Mitglieder an. Die Organisations- und Personalhoheit verblieb bei dem lutherischen Kirchenvorstand Loga, der in den fünfziger Jahren die Trägerschaft übernahm.
Seit Januar 2012 liegt die Trägerschaft bei dem evangelisch-lutherischen Kindertagesstättenverband Emden-Leer-Rhauderfehn.

Die ursprüngliche Warteschule oder Spielschule war keineswegs mit dem heutigen Kindergarten und dessen pädagogischer Zielsetzung zu vergleichen.
Die Gründerin Julia Gräfin von Wedel beschränkte sich darauf, als Motiv für die Gründung der Warteschule die zunehmenden Gefahren des Straßenverkehrs, wovon hauptsächlich Kinder betroffen seien, anzugeben.
Über die inhaltliche Arbeit der Warteschule liegen keine schriftlichen Aufzeichnungen vor, aber ehemalige Besucher der Einrichtung erinnerten sich und erzählten, dass viele Lieder gesungen und biblische Geschichten ebenso wie Märchen erzählt wurden. Auch wurde das „kreative Tun sehr angeregt“. Sie wurden mit Malen, Zeichnen und Zupfen beschäftigt. „Die Beschäftigung mit Papier nahm einen breiten Raum ein (z.B. falten, kleben, ausschneiden, flechten usw.)“.

Bis heute haben sich die Lebensbedingungen von Kindern gravierend verändert. Diese Veränderungen erfordern differenzierte Konzepte in der pädagogischen Arbeit und gehen mit baulichen Erneuerungen einher.

Das Gebäude der heutigen Kindertagesstätte entspricht nicht dem des ursprünglichen Gebäudes. Neben den baulichen Modernisierungen wurde auch das Personal aufgestockt. 
Im Entstehungsjahr 1895 verfügte die Warteschule nur über einen einzigen Gruppenraum (Tagesraum) nebst Garderobe und Toilettenraum.  Gleichzeitig befand sich im Erdgeschoß eine kleine Wohnung für die Leiterin der Warteschule. Das Dachgeschoß war zunächst nicht ausgebaut.
Erst 1914 wurde das Gebäude erweitert durch den Anbau eines „Vereinssaals“ zur Nordseite. Dieser Saal stand jedoch nicht der Warteschule zur Verfügung. Ebenfalls wurde im Dachgeschoß eine Wohnung für die Gemeindeschwester ausgebaut.
In den 50er Jahren wurden verschiedene Erweiterungsbaumaßnahmen durchgeführt. Das Dachgeschoß wurde umgebaut und die Dachdeckung völlig erneuert. Gleichzeitig wurde der Sanitärbereich verbessert und eine neue Heizung eingebaut. Neben den baulichen Verbesserungen wurde auch das Personal aufgestockt. Ab 1959 standen der Leiterin zwei engagierte Kinderpflegerinnen zur Seite. Nunmehr gab es in der Gemeinde Loga „einen modernen, allen Ansprüchen genügenden Kindergarten“, so das Kreisjugendamt und das staatliche Gesundheitsamt.
1964/65 wurde das Hauptgebäude vergrößert und verblendet. Dadurch wurden die Gruppenräume größer, und gleichzeitig wurde im Dachgeschoß eine weitere Wohnung für eine Kindergärtnerin ausgebaut.
1992/93 wurde der Kindergarten modernisiert und wesentlich erweitert, so dass er wieder einmal den „neuen“ modernen sozialpädagogischen Anforderungen entsprach. Die Erweiterung umfasste die Erstellung von zwei weiteren Gruppenräumen, einer Küche, einem modern ausgestatteten Sanitärbereich sowie der notwendigen Zubehörräume. Des Weiteren wurde der zur Nordseite gelegenen Gruppenraum als Mehrzweckraum umgebaut. 
Dank dieses Umbaus konnte das Kindergartenteam 1994 ihre Vorstellung der offenen Kindergartenarbeit verwirklichen. Sie konnten das veränderte Umfeld der Kinder in ihrer Kindergartenarbeit berücksichtigen, indem sie von den üblichen festen Kindergartengruppen Abstand nahmen und Funktionsräume schafften. Sie gaben den Kindern nicht nur die Freiheit im umbauten Raum, sondern auch im Spiel und in ihren eigenen Entscheidungen. Die Kinder konnten nun selber wählen, in welchem Raum sie welcher Aktivität nachgehen wollen. 
2019 wurde unser Kindergarten um eine Kinderkrippe, für Kinder ab einem Jahr, erweitert. Sie befindet sich im ehemaligen Pfarr- und Gemeindehaus direkt neben der ev.-luth. Friedenskirche.

Die historischen Grundlagen der Kindertagesstätte Loga sind bis heute in unserer pädagogischen Arbeit spürbar. Auch, wenn sich vieles verändert, sind wir uns unserer Wurzeln bewusst und bleiben dennoch am Puls der Zeit.